Trinkwasser
Kann ich meine Wasserprobe selbst entnehmen?
Voraussetzung dafür ist ein steriles Entnahmegefäß, das man bei der HBICON beziehen kann. Zur Vorlage beim Gesundheitsamt ist die Probenahme durch einen qualifizierten Probenehmer vorgeschrieben. Für die persönliche Fragestellung kann die Probe aber auch selbst nach Abflammen des Wasserhahns in ein steriles Gefäß abgefüllt werden.
Kann ich meine Wasserprobe vor der Untersuchung lagern?
Die Wasserprobe kann max. 12 Stunden bei < 7°C gelagert werden und dann ins Labor gebracht werden.
Warum wird bei einem Keim die Wasserprobe beanstandet?
Die Beanstandung bezieht sich auf die „Indikatorkeime“ E.coli, coliforme Keime oder Enterokken. Ein Vorhandensein dieser Keime kann u.U. auf Einflüsse von fäkalen Verunreinigungen hinweisen. Es können weitere Bakterien vorliegen, die als Krankheitserreger eine Gesundheitsgefährdung bedeuten würden. Im Falle erhöhter Koloniezahlen werden allgemeine Verkeimungen aufgezeigt. Sicherheitshalber sollte auch ab deutlich drei- und vierstelligen Koloniezahlen abgekocht werden.
Kann ich jetzt gar kein Wasser mehr trinken?
Das Wasser sollte bis zur Beseitigung der Ursache nur in abgekochtem Zustand getrunken werden. Die Wirksamkeit der Sanierung oder Stoßchlorung der Wasserversorgungsanlage sollte durch eine bakteriologische Kontrollprobe abgesichert werden.
Ich habe mein Haus/Wohnung vermietet. Was ist zu tun?
Die Mieter müssen über das Ergebnis der Untersuchung informiert werden, und im Falle einer mikrobiologischen Beanstandung darüber, dass das Wasser nur nach Abkochen getrunken werden darf.
Sind Metalle im Trinkwasser schädlich und wie kommen sie hinein?
Die Hausinstallation (Leitungen und Armaturen) ist für das Auftreten von Metallen im Trinkwasser ursächlich. Nicht jedes Metall ist gesundheitlich relevant. Hier muss eine differenzierte Bewertung vorgenommen werden.
Lebensmittel
Wann sollte man selbst Lebensmitteluntersuchungen veranlassen?
Wenn man eine Aussage über den Hygienezustand des Lebensmittels treffen möchte.
Wie kann ich eine Probe entnehmen und wie viel Material sollte es sein?
Die Probe sollte ca. 50-100 g entsprechen und je nach Konsistenz in einen neuen Gefrierbeutel oder in ein sauber gespültes, trockenes Glasgefäß gegeben werden und möglichst unverzüglich gekühlt in das Labor gebracht werden.
Kann man durch eine Untersuchung nachweisen, dass ein bestimmtes Lebensmittel körperliche Beschwerden hervorgerufen hat?
Den Zusammenhang zwischen einer Erkrankung und dem Verzehr eines bestimmten Lebensmittels zu beweisen ist häufig nicht eindeutig. Es sollten bei einer schwerwiegenden Erkrankung unbedingt der Hausarzt bzw. das Gesundheitsamt befragt werden.
Innenraumschadstoffe
Ich habe den Verdacht, dass meine gesundheitlichen Probleme möglicherweise auf Schadstoffe innerhalb meiner Wohnung zurückzuführen sind. Wie läuft eine solche Untersuchung ab?
Zur Erfassung von Innenraumschadstoffen sollte zunächst eine Sichtprüfung im Rahmen eines Ortstermins durch einen entsprechend erfahrenen Gutachter erfolgen. Häufig ergeben sich bereits durch Sichtprüfungen Hinweise auf mögliche Innenraumschadstoffe. Durch Raumluft- oder Materialbeprobungen lassen sich mögliche Innenraumbelastungen verifizieren.
Mit welchen Kosten habe ich zu rechnen?
Eine ca. einstündige Wohnraumbegehung kostet ca. 89,25 € zzgl. Fahrtkosten (inkl. 19 % MwSt.). Die Kosten der daraus möglicherweise resultierenden Raumluft- oder Materialanalysen hängen sehr stark vom zu untersuchenden Schadstoff und vom Messaufwand ab.
Welche Innenraumschadstoffe werden im häuslichen Umfeld am häufigsten nachgewiesen?
Mikrobiologische Belastungen durch sichtbaren und nicht sichtbaren Schimmelbewuchs sind mittlerweile die häufigste Ursache von Innenraumbelastungen. Zudem kann es durch Renovierungsarbeiten zu Innenraumbelastungen durch Lösemittelausdünstungen kommen. Aus vielen Spanplatten emittiert Formaldehyd. In den sechziger, siebziger und achtziger Jahren wurden zudem häufig holzschutzmittelhaltige Farben in Innenräumen verwendet, die auch heute noch zu gesundheitlichen Problemen führen können.
Welche gesundheitliche Gefahren geben Hinweis auf Innenraumbelastungen?
Die geschilderten, gesundheitlichen Probleme sind zumeist unspezifisch. Manche Personen, die sich in mikrobiologisch belasteten Räumen aufhalten klagen häufig über Kopfschmerzen, Unwohlsein, Schleimhautreizungen, Schnupfen, Husten und eine erhöhte Infektanfälligkeit. Menschen in lösemittelbelasteten Räumen leiden unter Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche, während sich Formaldehydbelastungen durch Schleimhautreizungen und Augenprobleme bemerkbar machen.